Ab 1940 nahm das Elend des 2. Weltkrieges immer mehr zu, mehrere Sänger wurden eingezogen. Wenn auch in immer bescheideneren Formen, so gelang es im sonntäglichen Hochamt den gregorianischen Choral und an den Festtagen mehrstimmige Messen zur Aufführung zu bringen. Trotz der Kriegswirren konnte der Kirchenchor 1943 sein fünfzigjähriges Jubiläum feiern. Als 1944 der Krieg am stärksten wütete, war die Tätigkeit des Chores erlahmt. Erst nach Kriegsende, am Fronleichnamsfest 1945, trat der Chor zum ersten Mal außerhalb der schwer zerstörten Pfarrkirche wieder in Erscheinung. Seit dieser Zeit wuchs stetig die Anzahl der Chormitglieder. Viele bedeutende Werke wurden dann in den folgenden Jahrzehnten aufgeführt. Einen besonderen Höhepunkt des Chores stellte die Verleihung der „Palestrina-Medaille“ sowie die Aufführung des Oratoriums „Messias“ von Georg Friedrich Händel zum hundertjährigen Jubiläum im Jahre 1992 dar. Ab 2002 erfolgte eine zeitgemäße Umstrukturierung der Chorarbeit: es wurde interessierten SängerInnen die Möglichkeit gegeben, in zeitlich begrenzten Chorprojekten den Chor zu unterstützen. Seit dieser Zeit sind zahlreiche ProjektsängerInnen, besonders auch jüngere, zu festen Mitgliedern geworden. Die Hauptaufgabe der Chormitglieder des Kirchen- und Projektchors ist die Gestaltung der festlichen Gottesdienste mit großen Messvertonungen der verschiedensten Musik-epochen, mit Kantaten, Motetten und Choralsätzen. Darüber hinaus gehören Konzerte mit bedeutenden oratorischen Werken zusammen mit namhaften Solisten und Orchestern zum Wirken des Chores. Seit 2007 wird der Chor von Kantor Stefan Emanuel Knauer geleitet. Seine Probenarbeit spiegelt sich fruchtbar in der Chorarbeit wieder. Er gab mit seiner gezielten und fundierten Einstudierung neue Impulse. Klang, Präzision, Sprache und Affekt bestimmen die Aufführungen, mit denen der Chor in immer wieder neue Leistungsbereiche herausgefordert wird. Die Aufführungen unter seiner Leitung, z.B. „Judas  Maccabaeus“ von Georg Friedrich Händel, „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn, „Paulus“, Psalm 42, „Lauda Sion“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy, „Messa di Gloria von Giacomo Rossini, „Te Deum“ von Georges Bizet, „Die letzten Dinge“ von Louis Spohr, Rossinis „Petite Messe Solennelle“ in der großen Orchesterfassung und Händels „Messias“ in der Fassung von W.A. Mozart haben Erkelenz mit seiner Kirchenmusik weit über die Grenzen der Stadt und der Region hinaus bekannt gemacht. 2015 wurde dem Chor aus der Hand des damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck die „Zelter-Plakette“, die deutschlandweit höchste Auszeichnung für Laienchöre, in einem Festakt in Celle verliehen.