sie halten den September Pfarrbrief in den Händen.
Der September ist ein Monat, der zu Beginn noch den Sommer in sich trägt und vorausschauend schon auf den Herbst blickt. Für viele hält er noch einmal Urlaubstage bereit. Jetzt, da die größte Hitze vorbei ist, die Tage aber auch noch lang genug sind um schöne Dinge zu unternehmen.
In den Medien wird im Moment immer wieder in den unterschiedlichsten Kontexten über die sogenannten Babyboomer berichtet. Menschen, die noch mitten im Leben stehen, den Ruhestand aber auch schon fest im Blick haben. Menschen, die so im September ihres Lebens stehen und die Zeit genießen können, die ihnen mehr Freiheit schenkt. Menschen, die oft viel in ihrem Beruf geleistet haben, nebenbei durch ihr ehrenamtliches Engagement viel für unsere Gesellschaft getan haben, fallen nun dieser Gesellschaft, so wird immer wieder suggeriert, zur Last. Vergessen wird dabei oft, dass dies so zu erwarten war,- nicht das zur Last fallen,- sondern dass diese Menschen im Herbst ihres Lebens angekommen sind und sie nun die Früchte ihres Lebens ernten dürfen. Um dieses Bild einmal weiter zu entfachen: Früher sammelten die Menschen Vorräte für die Zeit des Winters an. Die sogenannten Babyboomer haben das für sich auch getan. Nur viele Verantwortliche in anderen Bereichen haben das in der Zeit des Wohlstandes nicht getan. Sie haben alles „aufgefuttert“ als es im Überfluss da war. Diese Diskussion ums gerechte Verteilen spielt nun oft Jung gegen Alt aus. Das finde ich sehr schlimm und bereitet mir auch Sorge.
Anders geht da die Gemeinschaft der ersten Christen an diese Fragestellung des Versorgens der alten Menschen heran.
Der September ist auch der Monat, an dem die Kirche zwei Marienfeste feiert: Das Fest „Maria Geburt“ und das Fest „Maria Namen“. An diesen Tagen feiern wir eine Frau, die im Alter auch hätte mit Armut rechnen müssen als ihr Sohn vor ihr starb. Doch Jesus hat gut vorgesorgt, indem er Johannes bat sich ihrer anzunehmen. Und so erntete sie ihre Früchte des Alters, da sich die Jünger Jesus wirklich um sie kümmerten. In der Apostelgeschichte als Nebensatz geschrieben lesen wir nämlich:
Als sie in die Stadt (Jerusalem) kamen, gingen sie in das Obergemach hinauf, wo sie nun ständig blieben: Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, der Zelot, sowie Judas, der Sohn des Jakobus. Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu.
Sorgsam miteinander leben, dann kann Leben von Alt und Jung gut gelingen.
Es grüßt Sie aus einem im Moment noch sommerlichen Büro
Ihre Ursula Rothkranz, Gemeindereferentin