für viele Menschen ist die Zeit nach den Sommerferien eine Rückkehr in den Alltag; für andere aber kann er so etwas wie ein neuer Beginn sein. Ich denke da an die Kinder, die jetzt in der Eingewöhnungszeit in der Kita sind; an die, die zum ersten Mal in die Schule gehen und an die, die jetzt auf eine weiterführende Schule gewechselt sind. Ich denke an Jugendliche, die ihre Schulbildung abgeschlossen haben und nun ein Studium oder eine Berufsausbildung beginnen. Ich denke an LehrerInnen und ErzieherInnen, die nun dabei sind, neue Gruppen und Klassen kennenzulernen. Ich denke nicht zuletzt auch an Frau Wölfer, unsere neue Kollegin im Pastoralteam.
Ein neuer Beginn kann ein freudiges und spannendes Ereignis sein, ein Zeichen von Wachstum, Veränderung und Weiterentwicklung. Er ist zugleich auch ein Schritt in ein unbekanntes Land, wo Vertrautes durch Fremdes ersetzt wird und alte Sicherheiten nicht mehr tragen. Ängste und Zweifel gehören ebenso zum Neubeginn wie Freude und Hoffnung.
Wandel und Neubeginn ist nicht unbedingt etwas, das wir freiwillig wählen, da er ja oft mit dem Verlust des Alten, Liebgewonnenen einhergeht. Nicht selten wird er uns durch äußere Umstände aufgezwungen. Und doch gehört er zum geglückten Leben eines jeden Menschen und eines jeden Christen dazu. Eine alte Ordensschwester, die ich in England kennengelernt hatte, hatte an ihrer Zimmertür ein kleines Plakat hängen mit den Worten: Habt Geduld – Gott ist noch nicht fertig mit mir. Oder wie John Henry Newman, der große englische Theologe des 19. Jahrhunderts, schrieb: Leben heißt sich wandeln und vollkommen sein heißt, sich oft gewandelt zu haben. In diesem Sinne kann vielleicht auch jeder neue Tag ein Stück weit Neuanfang sein.
Uns allen wünsche ich in den Worten von Gernot Candolini:
Möge der Zauber des Anfangs dich beflügeln.
Mögen die Wege dich weiterführen.
Mögen Geduld und Kraft mit dir sein.
Mögen deine Erkenntnisse dich reich machen.
Mögen die Begegnungen dich beleben –
und der Weg dich nach Hause bringen.
Herzliche Grüße,
Sabine Schwartz